LH Mikl-Leitner beim Jubiläum „20 Jahre Palais Niederösterreich“

St. Pölten (OTS) – Vor 20 Jahren wurde das „Alte Landhaus“ in Wien
zum „Palais
Niederösterreich“ – dieses Jubiläum wurde gestern, Donnerstag,
feierlich begangen. Das historische Gebäude in der Wiener Herrengasse
mit seiner traditionsreichen Geschichte ist seit mittlerweile zwei
Jahrzehnten eine top-moderne Eventlocation für Kongresse, Galas,
Konferenzen, Konzerte und Feiern. Die Geschichte dieses Hauses begann
aber schon 1513, als sich hier die Stände Niederösterreichs
versammelten. Später wurden in diesem Gebäude die erste und die
zweite Republik gegründet und es war Sitz der niederösterreichischen
Landesregierung und des niederösterreichischen Landtages.

Das heutige Palais Niederösterreich sei „ein Ort, der Geschichte
atmet“, ging Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner u. a. auf die Jahre
1918 und 1945 und die Gründung der ersten bzw. zweiten Republik in
diesem Gebäude ein. Die historischen Ereignisse von damals seien auch
eine Erinnerung daran, „dass Friede und Freiheit nicht
selbstverständlich sind, sondern hart erkämpft wurden, und dass es
unsere Verantwortung ist, diese Errungenschaften an die nächsten
Generationen weiterzugeben“; so Mikl-Leitner.

„Dieses Haus hat Strahlkraft, ist Kraftquelle und
Inspirationsquelle“; zeigte sich die Landeshauptfrau überzeugt. Nach
der Übersiedlung der Landesregierung und der Landesverwaltung nach
St. Pölten sei dieses Haus „ein Stück Niederösterreich in der
Bundeshauptstadt“ und für das Land Niederösterreich weiterhin „ein
Schaufenster und wichtiger Botschafter im Herzen der
Bundeshauptstadt“, richtete sie in diesem Zusammenhang auch einen
Dank an ihren Vorgänger, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll. Im Blick
nach vorne wünsche sie sich, dass in diesem Haus auch weiterhin „die
Geschichte bewahrt, die Gegenwart reflektiert und die Zukunft
gestaltet“ werde, betonte Mikl-Leitner.

Am 8. September 2005 war das neue Palais Niederösterreich
eröffnet worden, und seit dieser Zeit ist Birgit Hackenauer
Geschäftsführerin. Im Gespräch mit den Moderatoren Silvia Schneider
und Peter Madlberger zeigte sie sich „voller Dankbarkeit für viele
schöne Veranstaltungen und viele schöne Begegnungen“.
Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Reiter-Havlicek bedankte sich in
seinen Worten nicht nur bei der Geschäftsführerin und ihrem Team,
sondern auch „bei allen Partnern, Kunden, Lieferanten und Mietern“.

Das „Alte Landhaus“ Niederösterreichs im ersten Wiener Bezirk hat
eine überaus lange Geschichte. Im Jahr 1513 erwarben die Stände
Niederösterreichs (Prälaten, Herren und Ritter und die
landesfürstlichen Städte und Märkte), Vorläufer des heutigen
Niederösterreichischen Landtages, unweit der Hofburg eine Realität
von den Brüdern Liechtenstein, um hier ihre Landtage abhalten zu
können. Eine bedeutende Rolle spielte das Gebäude 1848, als die
damaligen Revolutionsereignisse am 13. März 1848 vom Hof des NÖ
Landhauses und dem großen Sitzungssaal ihren Ausgang nahmen. 1918,
nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie,
konstituierten sich am 21. Oktober 1918 im NÖ Landhaus die
deutschsprachigen Reichsratsabgeordneten zur „Provisorischen
Nationalversammlung des selbstständigen Deutschösterreichischen
Staates“ – die Geburtsstunde der 1. Republik. 1945 spielte das NÖ
Landhaus erneut eine wichtige Rolle. In bewusster Anlehnung an die
Ereignisse von 1918 berief Karl Renner die drei Länderkonferenzen im
September und Oktober 1945 in das NÖ Landhaus. Das in der Sitzung am
23. September 1945 beschlossene Grundsatzpapier kann als die
Gründungsurkunde der 2. Republik bezeichnet werden. Nachdem 1997 der
Sitz des niederösterreichischen Landtages in die neue
Landeshauptstadt St. Pölten verlegt worden war, wurde das Gebäude in
den Jahren 2002 bis 2004 aufwändig renoviert und zum heutigen „Palais
Niederösterreich“ um- und ausgebaut.